Stressbälle - Wer ist Bert?
Bert, der Arzt
Wer ist Bert?
Die heimlichen Renner, um Anspannungen im Unterricht abzubauen. Stressfiguren, welche alle ein Merkmal haben - sie sind einfach nur sympathisch
Die Definition der erhöhten Anspannung
Zunächst möchte ich nochmals kurz den Begriff erhöhten Anspannung erläutern. Wie vielen wohl bekannt sein dürfte, gibt es den positiven (Eustress) als auch den negativen Stress (Distress).
Gestresst sein im Allgemeinen ist die Reaktion des Körpers auf Druck, Spannung oder Veränderung. Das bedeutet, dass der Mensch für seine körperliche und seelische Entwicklung eine entsprechende Belastung benötigt. Damit ist handeln möglich oder den Körper zur entsprechenden Anpassung der Umstände zu zwingen. Anspannung kann krank machen, sobald die Beanspruchungen übermäßig erhöht sind. Der Körper befindet sich somit in ständiger Alarmbereitschaft.
Was ist nun der Eustress? Der Eustress kann das Leben abwechslungsreicher gestalten. Wir brauchen die positive Überforderung, da Spannungen Kraft erzeugen können. Aber auch diese, durchaus für einen selber spürbare Anspannung, sollte sich im Gleichgewicht zum Distress halten. Das kann so gedeutet werden, dass wir alle, je nach Charakter und Eigenart, eine aushaltbare Spannung und Entspannung haben sollten. Hier reagiert jeder anders und eine mathematische Formel ist aus diesem Grund nicht möglich.
Von einer überhöhten Anforderung oder auch krankmachenden Hektik sprechen wir dann, wenn die Anspannung den "normalen" Level bei weitem übersteigt. Auch hier wieder unter der Berücksichtigung einzelner Charaktere. Es gibt sogenannte Stresslisten mit benannten belastenden Faktoren, in welchen die Hauptauslöser von Überforderungen wiedergegeben werden. So zum Beispiel, der Tod eines nahen Angehörigen, Heirat, Umzug und eigene Gefühlsempfindungen wie das Gefühl der Wertlosigkeit. Die Liste ist beliebig verlängerbar, da die auslösenden Faktoren ebenso so vom Charakter, Erziehung, eigenen Belastungsgrad und Erbanlagen abhängig sind. Wichtig ist auch zu wissen, dass nicht die Situation, sondern die individuelle Bewertung dessen zum negativen Faktor wird.Wer ist nun Bert?
Bert®, eine lebenslustige, etwas dickliche und als durchaus freundlich sympathische und gesinnte Figur. Eine Figur zum Knautschen, zum Anlächeln, zum Auf den Boden schmeissen und anschliessendem Beobachten wie er hüpfen kann und einfach eine Figur zum Anschauen.
Der Erfinder ist ein italienischer Comic-Zeichner, welcher gerne als Vorlage Donald Duck und die Peanuts wählt. Der Name Bert® stammt aus einer deutschen Werbefirma, welche diesen Artikel sozusagen entdeckt hat, einen Namen vergeben und als ursprünglichen Werbeartikel in den Verkauf genommen hat. Nachdem Bert® rein männlich war, gibt es nunmehr seit einiger Zeit auch ein weibliches Pendant. Bert® als mollige Krankenschwester. Über Nachwuchs wird derzeit diskutiert. Bert® gibt es in unzähligen Varianten, genauer gesagt in bisher 17. Wie kommt Bert in den Unterricht?
Eines Tages, nachdem Bert® schon mehrere Tage bei uns in diversen Varianten stand, habe ich sein weibliches Pendant - die Krankenschwester - mit in den Unterricht genommen. Ich habe sie Hildegard getauft. So stellte ich Hildegard auf den Tisch und nach dem obligatorischem "guten Morgen" kam schon die erste Frage, wer diese Figur sei. Ich erzählte von Hildegard und im selben Moment war sie schon in den Händen resp. Fingern der ersten Teilnehmerin.
Sie knautschte, lächelte ihn an und war glücklich. Hildegard fand bis heute nicht mehr den Weg nach Hause. So hat er sich bei Liebeskummer bewährt und ebenso als Pilotenbernt bei Flugangst.
Da ich in meinen Seminaren, Unterrichten und Einzelgespräche mit Menschen zu tun habe, welche ein oder mehrere Handicaps auszeichnen, hat sich diese Figur mehr als bewährt. Ich merke, dass sie bei diesen Menschen sehr gut die erhöhte Anspannung abbauen kann und sie etwas zum Festhalten haben.
So steht Bert® und seine Gespielin täglich auf meinem Tisch und darf bei Bedarf genommen werden. Das Lächeln meiner Teilnehmer/innen umgibt mich und die Konzentration steigt.
Ich danke dir, Bert®!
Stressbälle
Stressbälle gibt es schon seit ewigen Zeiten, das ist mir bewusst. Und warum nochmals einen Artikel darüber schreiben? Jeder kennt sie, und jeder hat sie schon vielleicht in der Hand gehabt. Sei es zum Testen, zum Anschauen, zum Abbau von Spannungen oder einfach, um etwas in der Hand zu halten. Und das ist die Funktion dieser Figuren. Die Hände sind beschäftigt und die Konzentration begibt für ein paar Augenblicke auf den Ball.
Bert® ist nun eine Figur, in der ich mich augenblicklich verliebt habe und es scheint wohl meinen Mitmenschen um mich herum genauso zu ergehen. Es ist dieses charmante Lächeln, welches der dickliche Herr mitbringt - ebenso natürlich auch Hildegard.