Kurzhaarfrisuren Damen

Veröffentlicht auf von inge.hannemann

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Kurzhaarfrisuren bei Frauen werden immer wieder mit frech, sportlich und sexy gleichgestellt. Was sagen Kurzhaarfrisuren bei Frauen aus? Wer trägt und kann Kurzhaarfrisuren tragen?

 

Ein kurzer Blick in die Geschichte

 

Schon im alten Ägypten war das Thema Frisur ein wichtiges Thema, da die Frisur der Damen entsprechend des Könnens des Barbiers verglichen wurde. Ein damals beschäftigter Babier konnte mit Ideenreichtum bei den Pharaonen oder anderen Dienstherren reich werden. Allein dieses war schon Grund genug, mit allerlei Hilfsmittel, wie Wachs, Ölen, Henna, Harzen, Bänder und vielem anderem seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. 

Eine aufwendige Frisur zeigte den damaligen Reichtum der Einzelnen. Nur wer Reichtum besaß, konnte sich einen Babier und entsprechende Hilfsmittel leisten. Ein damaliger "Haarmacher" konnte auch nur überleben, wenn er großzügige Geldgeber hatte.

Schaue ich mich in unserer City um, so empfinde ich eine gewisse Analogie bezogen auf die Einnahmen der Friseure. Auch heute lebt ein Hairstylist zum Teil am Rande des Existenzminimums, sofern ich mir den Stundenlohn ansehe. Hier zählt die Masse und nicht immer vorrangig die Qualität.

Gehe ich allerdings zum Friseur von nebenan, zahle etwas mehr als 8€, erhalte ich ein ausführliches Gespräch inklusive mit allen Neuigkeiten aus meinem Stadtviertel. Und das kostenlos.

 

Die Griechen und die Römer

 

Die Griechen und Römer erweiterten die Kunst des Haarschneidens und feilten an den Techniken des Schminkens. Neben Barbieren gab es auch viele Sklaven, welche für diesen Tätigkeitsbereich eingesetzt wurden. Diese waren hauptsächlich in den Thermen zu finden, um dort die Gäste mit Massagen und Körperpflege zu verwöhnen.

Dieses Volk war bekannt dafür, dass Männer die Haarpflege intensiv betrieben. So wurden die Haare regelmäßig mit Kalk gewaschen, damit diese besser steif nach hinten standen und die Haardichte sich vergrößerte. Es war ein abschreckendes Beispiel für die Feinde der Kelten. 

Frauen liebten es ihre Haare rot zu färben und sie als Hochsteckfrisuren zu tragen. Ebenso wurde weiterhin Schmuck in Form von Bändern, Haarnetzen und vieles andere verwendet, um so die Frisur "aufzupeppen".

 

Die Germanen und Romanik bis heute

 

Die Germanen unterschieden sich in verheirateten und unverheirateten Frauen. Verheiratete Frauen trugen ihre Haare offen oder zu zwei Zöpfen geflochten. Im Gegensatz zu den nicht verheirateten. Sie versteckten ihre Haare unter einem Haarnetz, Kopftuch oder einem Schleier. 

Männer trugen ihre Haare mittellang und steckten diese mit Hilfe eines Schläfenrings über den Ohren fest. Erst einige Zeit später wurden die Frisuren der Männer länger und es durfte ein Bart wachsen. Der Vollbart war geboren.

 

Die Romanik zeichnet sich durch offenes und Lockenpracht aus. Zu Not auch mit Hilfe über die ersten Heißwickler.

Ein Wechsel der Haarpracht und Ansicht des Berufes entstand in der Gothik. Als verheiratete Frau, durfte diese ihre Haarpracht nicht mehr öffentlich zur Schau stellen. Hüte und Hauben fanden so ihren Weg.

Die Renaissance und der Barock änderten erneut die Einstellung zu den Frisuren und diese durften wieder offen getragen werden. Erneut wurden die Haare rot gefärbt, so dass zu dieser Zeit mehrheitlich Frauen mit roten Haaren uns auf Gemälden entgegenkommen. Die Pest beherrschte die Barockzeit und die ersten Kurzhaarschnitte wurden zwangsläufig für Mann und Frau auf den Weg gebracht.

Die Zeit der Biedermeier, war die Auszeit für die Perücken. Und nun kommen wir zur eigentlichen Renaissance der Wandlung des Hairstylings - der Jugendstil. Das jugendliche, das natürliche Lebensgefühl dieser Zeit übertrug sich auch auf das praktische der Frisuren. Sie sollte "wild" und "praktisch" sein. Die ersten Kurzhaarfrisuren für Damen wurden geboren. 

 

Ab den 20er-Jahren

 

Offiziell wurden die Kurzhaarschnitte Damen allerdings erst in den 20er Jahren gesellschaftsfähig. Wer erinnert sich nicht an die flotten Pagenschnitte der damaligen Tänzerinnen? In den 30er und 40er Jahren trug sich diese Mode weiter und die 50er Jahren wandelten diese wieder in Langhaarmoden und Elvistolle um.

Anschließend kamen die berüchtigten 60er, in denen die Haare so lang als möglich, bei Mann und Frau getragen wurden, um sich so von der konservativen Gesellschaft als Jugend abzuheben.

Erst mit dem Aufkommen der Punks in den 70er stutzten diese die Haare zum bekannten Irokesenschnitt.

Dem gegengesetzt formierten sich in den 80er die Popper. Vorne lang, hinten kurz. 

 


 

 

Das Jahr 2011 und 2012

 

Auch das Jahr 2011 und 2012 wird begleitet durch den Trend von Kurzhaarfrisuren Damen für jedes Alter und jeder Frau. Eine Differenzierung im Ausdruck des persönlichen Reichtums, wie zu Beginn der Ägypter gibt es heute nicht mehr.

Die Kurzhaarschnitte haben sich spätestens seit der 80er durchgesetzt und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Selbstverständlich kann nicht jede Frau kurze Haare tragen, so wie auch nicht jede Weiblichkeit lange Haare tragen kann. Es ist mal wieder die berühmte Typfrage. Die Frage, die jeder männliche Begleiter einer/seiner Frau kennt. "Schatz, meinst du, mir stehen kurze Haare"? Die Antworten werde ich hier jetzt nicht preisgeben. Aber auch schon Otto Waalkes erkannte den Wechsel der Haarpracht seiner Frau im Gag nicht.

 

Kurzhaarfrisuren werden nicht mehr nur mit Männlichkeit gleich gesetzt und nicht nur lange Haare sind bei den Frauen sexy.

Frage ich Frauen und mich selbst auch, nach den Gründen eines Kurzhaarschnittes, so liegen diese auf der Hand. Der morgendliche Aufwand im Badezimmer ist weitaus geringer, das Styling nicht so aufwendig und mit ein paar Handgriffen sitzt das Haar.

 

Die nächsten Gründe werden mit dem Typ der Frau angegeben. Wie für ein Kurzhaarschnitt muss auch das Gesicht für lange Haare vorhanden sein. Die Symmetrie für einen kurzen Schnitt sollte allerdings vorhanden sein, da ein Makel nicht so leicht mit dem Haar zu verdecken ist. 

Grundsätzlich ist jedoch die Frage nach dem passenden Schnitt eine der beliebtesten Fragen bei Frauen oder Männer gleichermaßen. Die Diskussion ob lange oder kurze Haare, ist für mich ein klassisches Schubladengespräch.

Nirgends gibt es so viele pauschalierte Antworten auf die Frage hin, warum eine Frau einen Kurzhaarschnitt trägt oder eben welche Art von Frauen lange Haare tragen. Und nehme ich noch die Farbgestaltung dazu, so endet dieses nimmermehr. 

Nenne ich mal ein paar Beispiele, so sind Aussagen zu hören, dass feministische Frauen kurze Haare tragen, sie sind selbstbewusster, da keine Möglichkeit des Versteckens hinter langen Haaren besteht. Frauen mit langen Haaren sind sexy und blond. Männer mögen am liebsten Frauen mit langen Haaren. Rothaarige Frauen sind besonders feurig - vor allem wohl beim Nebeneinanderliegen. Schwarzhaarige können besonders zickig sein und blond, na ja, wer kennt die Blondinenwitze nicht. 

Wie gesagt, dass sind pauschalierte Sätze, welche ich schon des öfteren von Frau und Mann gehört habe. Es sind keine Aussagen, welche ich in dem Sinne unterstütze. 

Der Trend, dass kurze Frisuren ebenso als sexy und feminin eingestuft werden, steigt ebenso, wie das Bild der Frau mit kurzen Haaren. Es ist im gesellschaftlichem Leben nicht mehr weg zu denken, so wie lange Haare ebenfalls.

So lasst uns, ob lang oder kurz friedlich nebeneinander leben und akzeptieren. Für mich ist eine Frau, eine Frau, sofern sie es sein möchte - ob lang oder kurz. Es ist das eigene Annehmen als Frau. Und die Frisur kann somit den Typ unterstreichen.

 

Urheberrecht: Inge Hannemann; Quelle: Geschichte der Frisuren, YouTube; Bild: Pixabay

Veröffentlicht in Haarstyling

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