Wer war Steven Jobs? – Gedanken zu einem iGott und seine Visionen

Veröffentlicht auf von inge.hannemann

 

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Steve Jobs ist tot. Gestorben im Alter von 56 Jahren an Krebs. Eine weltweite Welle tiefer Anteilnahme war zu beobachten. Zu den ersten Beileidsbekundungen zählen wohl die Worte von Facebookgründer Mark Zuckerberg und Microsoftgründer Bill Gates. Mögen sie Konkurrenten gewesen sein. Worte wie „I miss you“ von Mark Zuckerberg und „I will miss Steve immensely“ von Bill Gates auf Facebook, lässt die Vergangenheit vergessen.

 

Steve Jobs als Weltverbesserer

 

Steve Jobs als Visionär neuer Hightechtechnologien. Steve Jobs als Weltverbesserer für viele Applelianer. Firmenchefs sowie Präsidenten aus Amerika, England und dem Kreml würdigten ihn als Ikone der Internetära. Die Apple-Stores glichen sich am Tag seines Todes. Blumen, schriftliche Beileidsbekundungen, iPads mit Kerzen, Kerzen und hinterlegte iPhones prägten das Bild vor den Stores. Applelianer mit Tränen im Gesicht und einer nicht zu beschriebenen Sprachlosigkeit.

 

Seine tödliche Erkrankung

 

Der Gründer von Apple litt bereits seit sieben Jahren am Bauchspeicheldrüsenkrebs. Sein wiederholter Rückzug aus dem Unternehmen ließ seit Monaten Schlimmstes befürchten. Fans, das Unternehmen und die Börse rechneten täglich mit seinem Tod. Und trotzdem überrollte wenige Tage nach seinem offiziellen Rücktritt, die Nachricht die Welt. Einen Tag zuvor wurde mit Spannung das Erscheinen des neuen iPhone 5 erwartet. Vorgestellt wurde das neue iPhone 4S. Dieses rückt in diesen Tagen auf die hinteren Sitzbänke. Mehr als 35 Millionen Kurznachrichten via Handy, Twitter und Facebook wurden innerhalb weniger Stunden versendet. Twitter war um 03.30 Uhr zur europäischen Zeit überlastet.

 

Warum schaffte es ein Mann wie Steve Jobs zu einem Ruf wie iGott?

 

Steve Jobs wurde am 24. Februar 1955 in der Nähe von San Francisco geboren. Steve wurde zur Adoption freigegeben und kam zu Pflegeeltern. Er wuchs in bitterer Armut auf und Steve beschloss, während seiner Kindheit es besser zu machen. 1972 schließt er die Highschool ab und schreibt sich am Reed College in Portland ein. Nach bereits sechs Monaten schmeißt er sein Studium hin und fängt 1974 bei dem Computer- und Spielehersteller Atari zu arbeiten an. Sein langjähriger Freund Steve Wozniak mit dabei. Es entwickelt sich eine Arbeitsteilung, in der Wozniak als Technik-Freak und Jobs als Verkaufsgenie auftreten.

 

Die Gründung von Apple im Jahre 1976

 

Der Start beginnt mit dem 1. April 1976 mit der Gründung beider von Apple. Der Name Apple aus dem Gründungsmonat und dem ersten Prototyp: der Apple 1. Gebaut in einer Garage. Steve Jobs verkaufte dafür seinen VW-Bulli. Kurz danach folgte Apple 2. Der erste Heim-Computer, auf dem Grafiken in Farbe gebastelt werden konnten. Er bringt den Durchbruch und der Umsatz erreicht erstmals die Millionengrenze. Apple wird daraufhin als Aktiengesellschaft registriert. 1980 der erste Börsengang und 1982 ist Apple bereits Umsatz-Milliardär.

 

"Lisa" floppt

 

Die nächste Generation des Apple-Computers „Lisa“, benannt nach seiner ersten Tochter, floppt und wird nach zwei Jahren eingestellt. Jobs holt sich Hilfe von außen und stellt John Sculley von Pepsi als Berater ein. Es geht schief. Scully feuert Jobs, Jobs feuert Scully und mit Apple geht es fortan bergab. Steve Jobs verlässt 1985 den Konzern und kommt 1997 erneut zurück. Apple ist inzwischen schwer angeschlagen und hat einen Verlust von einer Milliarde Dollar zu verkraften. Jobs und seine Leute schaffen einen neuen Durchbruch 1998 mit dem ersten iMac. Er spiegelt das System von Apple wieder. Ein System, welches das Betriebssystem und Monitor in einem Gehäuse beinhaltet. Einfache Bedienung, ein Gehäuse und günstiger Preis zeichnet ihn aus. Das Design wird preisgekrönt. Die Farben von Blau, orange, grün und durchsichtig sind Vorreiter für weitere folgende Kreativität von Apple und anderen Unternehmen.

 

Spätestens jetzt wird Apple als Vorreiter für Design, Innovation und eigenes Marketing betitelt. Jobs schafft es mit zahlreichen neuen Ideen, wie dem ersten PowerBook von 1991 eine neue Hightech-Kultur aufzubauen. Es folgte 2001 der erste iPod mit der Musikbibliothek iTunes, das Einsteiger-Laptop iBook und dem ersten iPhone 2007. Mit dem iPad das 2010 erscheint, etabliert sich Apple als Hersteller für den über den Monitor gesteuerten Tablet-PC. Apple wird zurzeit mit rund 430 US-Dollar an der Börse gehandelt.

 

Jobs als Animationstüfftler

 

Neben all den Kreationen von Apple Produkten baute Jobs noch nebenbei seine Animationsfilmfirma Pixar aus. Diese verkaufte er für 7,6 Milliarden Dollar an Walt Disney.

 

Jobs war ein Erfinder, ein Tüftler und ein Techniker. Das Gefühl und die Umsetzung von Design und Details waren seine Stärken. Apple als Haltung und Lebensgefühl und für manch einen eine Religion oder Magie. Jobs sagte selbst einmal dazu: „Ich denke, dass man immer ein wenig anders sein musste, um einen Apple-Computer zu kaufen. Oft halten sich solche Menschen für ein bisschen verrückt. Doch in dieser Verrücktheit sehen wir die Genialität.“ Apple Käufer werden gerne als Applelianer oder fanatische Anhänger bezeichnet. Sie bezeichnen sich selbst als Pilger in einer virtuellen Welt. Vielleicht macht genau dieses Jobs zu einem iGod. Als iGod betitelt vom Magazin der New Yorker Times. Ein Gott, welcher es schaffte nicht nur zu seinen Käufern ein Heiligtum aufzubauen. Mit seinem Charisma, seinen oftmals monatelangen Ankündigungen neuer Produkte wurde auch die Presse mit hinein gezogen. Jobs als Messias mit Heiligenschein in der Zeitschrift „Economist“ und der Spiegel mit einer Geschichte und der Zeile: „Der Philosoph des 21. Jahrhunderts“. Der Apple-Gründer schien zu ahnen, was die Menschen wollen. Er schien ein Gespür dafür zu haben, was eine einfache Bedienung ist, welche sich fühlen lässt. Seine Botschaft lautete: Freiheit – und Perfektion. Die Botschaft von Jobs: „Mein Job ist es nicht, mit Leuten gut auszukommen. Mein Job ist es, sie besser zu machen.“ Für die Amerikaner eine Verkörperung des „American Dream“.

 

Jobs als knallharter Firmenboss

 

Mit all den Lobeshymnen auf Jobs, werden unschöne Legenden über den knallharten Konzernboss vergessen. So heißt es, dass seine Mitarbeiter lieber zu Fuß gehen, als mit dem gefürchteten Choleriker den Fahrstuhl zu teilen. Sie konnten sich nie sicher sein, dass sie nach Ende der Fahrt noch ihren Job hatten. Er forderte mehr als 100 Prozent. Selbst mit 150 Prozent war er nicht zufrieden. Seine Produktionsstätten für das iPhone und dem iPad in China und der anhaltenden Kritik über Ausbeutung und dem Nichteinhalten des Umweltschutzes machen Steve Jobs schon wieder fast menschlich. Die schlechte Bezahlung der Mitarbeiter seiner Produktionsstätten in China lassen einen / mich zweifeln, ob es richtig ist, Apple-Produkte zu kaufen. Lassen mich überlegen, wo Apple in meiner Denkweise und Vision steht.

Und trotzdem ist er in meinen Gedanken der iSteve, der iJobs but not my iGod.

 

Urheberrecht: Inge Hannemann; Bild: Inge Hannemann unter www.apple.de; Quelle: Zitate: Handelsblatt

 

 

 

Veröffentlicht in Persönliches

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