Pressesprecher der team.arbeit.hamburg (Jobcenter) Horst Weise zieht seinen Hut

Veröffentlicht auf von inge.hannemann

Kommentar

zum Rücktritt von Horst Weise -  der Pressesprecher team.arbeit.hamburg

 

Was ist bei der Führungsebene der team.arbeit.hamburg (Jobcenter) los? Nachdem im Sommer der ehemalige Geschäftsführer Thomas Bösenberg entlassen wurde, hat der Pressesprecher Horst Weise heute seine Kartons gepackt. Gähnende Leere an seinem Schreibtisch in der Zentrale im Wiesendamm in Hamburg. „Die neue Leitung ist an meiner weiteren Tätigkeit nicht interessiert. Deshalb räume ich meinen Schreibtisch“, äußert er enttäuscht gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Die team.arbeit.hamburg muss sich nun neu formatieren.

 

Querelen um die Vergabe der Ein-Euro-Jobs, die Nichtbesetzung der Ein-Euro-Jobs auf Anweisung der team.arbeit.hamburg bei den Jobcentern und das Einstellen der Ausgabe von Bildungsgutscheinen für Qualifizierungen von Langzeitarbeitslosen scheinen ihren Tribut zu zollen. Die Jobcenter in Hamburg sind verunsichert. Auf einmal müssen ab sofort Ein-Euro-Jobs im Hauruck-Verfahren an die Kunden ausgegeben werden. Bildungsgutscheine müssen dem Beispiel folgen. Und trotzdem muss team.arbeit.hamburg 19 Millionen Euro an den Bund zurückbezahlen. Zuviel Bundesgelder, welche im laufenden Jahr nicht an die Langzeitarbeitslosen verteilt wurden.

 

Die Vergabe der Ein-Euro-Jobs in Hamburg lösen in der Trägerlandschaft und im Senat Diskussionen aus. Die Hamburger Arbeit Beschäftigungsgesellschaft mbH (HAB) steht mit Detlef Scheele (SPD) in Kritik. War Sozialsenator Scheele von 1995 bis 2008 selbst Leiter des größten Hamburger Ein-Euro-Job-Trägers der HAB. Für 2012 erhält die HAB eine Zuweisungsquote der Ein-Euro-Jobs von knapp 21 Prozent. Von den bisher 2505 an die Jobcenter übermittelten Stellen ab 01. Januar 2012 sind das für die HAB 525 Stellen. Grone Netzwerk Hamburg GmbH – gemeinnützig hat 371 Stellen zugeschrieben bekommen. 16 weitere Ein-Euro-Job-Träger teilen sich den Rest zwischen rund 200 und 25 Stellen pro Träger. Die Träger sprechen von einem Kahlschlag (taz). Die Folge: Der Tisch wird nicht mehr gedeckt, wie bei der Wilhelmburger Tafel. 500 Menschen werden vor verschlossenen Türen stehen. Kostengünstiges Essen und Nahrungsmittel fallen weg. Stattdessen schlägt der Sozialsenator vor, dass die Hamburger in einem von der HAB betriebenen Ausbildungshotel speisen.

 

60 soziale Stadtteilprojekte müssen zum Ende des Jahres schließen. 2250 Ein-Euro-Jobs fallen nach den finanziellen Einschnitten der Bundesvorgaben für Hamburg weg. Für das Jahr sind somit durchschnittlich 3900 Ein-Euro-Jobs von team.arbeit.hamburg geplant. Davon sind 3120 ausgeschrieben wurden. 780 Stellen sind bereits aus früheren Verfahren bis in das Jahr 2012 vergeben. 500 Ein-Euro-Jobs sollen aufgrund der überraschenden Aufstockung von 10 Millionen Euro für Langzeitarbeitslose neu eingerichtet werden. Das Vergabeverfahren liegt noch in der Schwebe. Es bleibt abzuwarten, inwieweit Rot gegen Schwarz und Grün und umgekehrt agiert. Die Diskussionen bleiben bunt – einzig allein die Farbe Gelb fehlt. Die Unklarheit bleibt für die Langzeitarbeitslosen, die Jobcenter und die Träger bestehen. Eine Einigung und ein klares Wort für alle Betroffenen vom Sozialsenator und der team.arbeit.hamburg sind fällig.

Quelle: team.arbeit.hamburg - Webseite; Hamburger Abendblatt, taz (16.11.2011)

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